Moxa Therapie
Die Moxa Therapie – eine Abkürzung für Moxibustion, zum Teil wird sie auch als Moxen bezeichnet – ist ein fester Bestandteil der traditionellen Chinesischen Medizin. Hierbei handelt es sich um ein Jahrtausende altes Heilsystem.
Die Moxa Therapie führte man früher vor allem in den kalten Bergregionen in China durch. Man wollte damit erreichen, dass Akupunkturpunkte energetisch aktiviert werden.
Was es genau damit auf sich hat, erfahren Sie hier.
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Moxa Therapie und Beifuß
Was hat die Moxa Therapie mit dem Beifuß zu tun? Ganz einfach: Beim Moxen kommt diese Heilpflanze zum Einsatz, die auch unter dem Namen Yomogi bekannt ist.
Der Begriff Moxibustion setzt sich zusammen aus der Bezeichnung mogsa, mit dem man im Japanischen die fein geriebenen Beifußblätter meint und dem lateinischen Wort combustio für Verbrennen.
Der Beifuß wird eigens für die Moxa Therapie verarbeitet: Das Kraut wird zuerst getrocknet, dann sehr fein zu einer watteähnlichen Substanz zerrieben. Diese wiederum formt man zu Kegeln oder Kugeln, mitunter auch zu Hütchen oder Zigarren und zündet es dann an.
Das Beifuß-Kraut ist gegen viele Krankheiten gewachsen
Im deutschen Mittelalter galt das Beifußkraut als Mutter aller Heilkräuter. Es lindere vielfältige Krankheiten, hieß es. Die Menschen glaubten zudem, das Beifusskraut könne sie auf magische Weise schützen und stärken.
In der Traditionellen Chinesichen Medizin (TCM) hat das Beifuß- kraut bereits seit Jahrtausenden eine besondere Stellung. In China wurde das potente Kraut seit alters her gesammelt und wegen seiner Zusammensetzung geschätzt. Denn das Beifußkraut, das eher unscheinbar am Wegesrand wächst, steckt voller ätherischer Öle wie dem Cineol und dem Thujaöl. Es enthält Cholin, Baumharze, die Vitamine A, B, C und D, Tannin, Kaliumchlorid, Eisen und Magnesium.
In der TCM wird das Kraut zerrieben, zu Kegeln gepresst oder zu Moxazigarren (in dünnes Papier gerollte Moxa-Stangen) verarbeitet und anschließend während der Therapie verbrannt.
Diese Moxa-Heilmethode, auch Moxibustion genannt, ist eine der fünf Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin. Sie wird zusammen mit der Akupunktur, aber auch getrennt von ihr angewendet und findet – gestützt durch das Heilwissen auch aus unserem Mittelalter – auch bei uns im Westen immer mehr Anhänger.
So funktioniert die Methode:
Die Beifuß-Kegel oder auch Zigarren werden dicht über spezifischen Körperstellen abgebrannt, die ein in TCM ausgebildeter Arzt oder Therapeut vorher genau festlegt. Durch diese punktgenaue Wärmereiz-Therapie soll in bestimmten Körperregionen die Durchblutung verstärkt und der Stoffwechsel sowie bestimmte Organfunktionen angeregt werden. Die Wärmereize wirken außerdem beruhigend und verstärken die körpereigenen Abwehrkräfte.
Woher kommt der Begriff Moxibustion?
Obwohl die Moxa-Therapie wie im Text erwähnt zu den Methoden der traditionellen chinesischen Medizin gehört, hat sich beim Namen ein japanischer Einfluss verewigt: Denn der Begriff Moxa geht auf die beiden japanischen Wörter mo (= brennen) und kusa (= Kraut) zurück. Bei Moxibustion hat sich dann noch ein lateinischer Begriff dazugesellt: Denn combustio bedeutet Verbrennung. Moxibustion bezeichnet also genaugenommen etwas doppel gemoppelt: das Verbrennen von Brennkraut.
Wo wird Moxa eingesetzt?
Besonders bei Erkrankungen auf Grund von Kälte oder Feuchtigkeit wird die Moxa-Therapie gern angewendet. Denn laut der TCM herrscht bei diesen Yin-Zuständen ein Mangel an Yang. Genau wie bei Niedergeschlagenheit, depressiven Verstimmungen, Schwächezuständen, Atmungserkrankungen, Magen-Darm- Problemen, Frauenkrankheiten, hormonellen Beschwerden, Kopfschmerzen, Durchblutungsstörungen, Nieren-Blasen-Leiden, Stoffwechselerkrankungen, Abwehrschwächen.
Direkte und indirekte Anwendung
Man unterscheidet in der Moxa- Therapie zwischen direkter und indirekter Anwendung. Bei der direkten Anwendung wird ein kleiner Beifuß-Kegel direkt auf die Haut gesetzt und abgebrannt. Je nach Dauer können dabei Brandblasen entstehen, die als Teil des Heilungsprozesses angesehen werden. Diese Methode darf ausschließlich von ausgebildeten Spezialisten praktiziert werden.
Bei der indirekten Anwendung wird dagegen der Kegel auf einer Zwischenlage aus Ingwer, Knoblauch, Salz oder Tofu auf die Haut gesetzt und abgebrannt. Das gebräuchlichste Hilfsmittel ist jedoch die Moxazigarre. Mit ihr kann der Therapeut den Abstand zur Haut und die Wärmeeinwirkung regulieren. Darüber hinaus gibt es noch eine Kombination von Akupunktur und Moxa-Therapie, bei der die Beifuß-Kegel auf die Akupunkturnadel gesteckt werden und die Hitze nach unten weiterleiten. Sie darf ebenfalls nur von zugelassenen Therapeuten ausgeführt werden.
Eine Moxa-Behandlung dauert im Durchschnitt 15 bis 30 Minuten, wobei insgesamt mehrere Sitzungen üblich sind. Im Laufe einer Sitzung erwärmt der Therapeut immer wieder bestimmte Hautpunkte. Das Abbrennen des Beifußkrauts erfolgt in Deutschland in der Regel indirekt, also ohne echten Hautkontakt – insbesondere in China und Japan ist aber auch die direkte Moxibustion noch üblich.
Auskunft über die Moxa-Therapie und Therapiemöglichkeiten gibt das Centrum für Traditionelle Chinesische Medizin in Potsdam, www.ctcm.de.
Was ist das Ziel der Moxa Therapie
Bei der Moxa Therapie werden also Akupunkturpunkte gezielt mit Wärme oder vielmehr Hitze behandelt. Doch was will man damit eigentlich erreichen?
Gemäß der Vorstellung der chinesischen Heilmedizin soll Wärme von außen Nässe und Kälte von innen vertrieben. Es steckt aber noch mehr hinter der Moxa Therapie: Das Moxen regt sowohl er Blutfluss als auch den Qi-Fluss an. Dabei soll sich aufgrund der Erwärmung der Haut die Durchblutung des Gewebes verbessern. Mithilfe der Reflexzonen lassen sich besondere Organfunktionen aktivieren. Der Patient gelangt zu mehr Lebensenergie.
Aus naturheilkundlicher Sicht, darüber ist man sich einig, kann diese Moxa Therapie Methode das Immunsystem stärken und Ungleichgewichtszustände im Nervensystem ausgleichen.
Wie läuft eine Moxa Therapie Sitzung ab?
Das kommt ganz auf den Anwender an. Meistens wird es sich bei der Moxa Therapie um die indirekte Variante handeln und vielfach wird hierzulande die Moxa Zigarre verwendet. Der Wärmereiz lässt sich mit dieser Methode sehr individuell regulieren.
Viele Therapeuten bevorzugen eine Kombination aus Akupunktur und Moxibustion – wie oben beschrieben, werden hierbei Moxa Kugeln auf gängigen Akupunkturnadeln befestigt.
Wogegen kann Moxa Therapie noch helfen?
In der TCM wendet man Moxa Therapie ergänzend oder in Kombination mit anderen Methoden wie Schröpfen, Akupunktur oder Massage an.
Die dabei entstehende Wärme soll sich positiv auswirken auf
– Ängste
– Schmerzen
– Asthma
– Erschöpfungszustände
– Bronchitis
– Schwächezustände
– Muskelverspannungen
– Entzündungen im ganzen Körper
– Depression
etc.
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Moxa Therapie in der Schwangerschaft
Am Ende der Schwangerschaft greifen viele Hebammen zu der bewährten Moxa Therapie, wenn es darum geht, das Baby im Mutterleib zu drehen. Sollte also das Kind gegen Ende der Schwangerschaft immer noch die Beckenendlage haben, kann die Stimulation bestimmter Punkte bei der Mutter dafür sorgen, dass das Baby sich auf sanfte Weise doch noch in die gewünschte Geburtsposition begibt – nämlich mit dem Köpfchen nach unten.
Gibt es Risiken beim Moxen?
Bei der Moxa Therapie gibt es durchaus gewisse, wenn auch geringe, Risiken, weshalb sie nur von erfahrenen Therapeuten ausgeführt werden sollte. Es ist zwar gewollt, dass auf der behandelten Haut Rötungen entstehen, Verbrennungen jedoch sollten vermieden werden. Wenn die glimmende Moxamasse auf die Haut fällt, könnten sich dabei Brandblasen oder sogar bleibende Narben bilden. Der Qualm, der entsteht, wenn Beifuß verbrannt wird, reizt die Atemwege.
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